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  • AutorenbildUlrike Rios

EIN BUCH ZUR FOTOREISE

Aktualisiert: 22. Juni 2023

Ein Ziel meiner Reisen ist es, die Teilnehmer mit vielen unvergesslichen Eindrücken und schönen Fotos in der Kamera auf die Heimreise zu schicken und mit dem zusätzlichen Wunsch, bald nach Sizilien zurückkehren zu wollen.


Umgekehrt bin ich voller Vorfreude auf zukünftige Reisen, wenn ich positives Feedback auf meine durchgeführten Reisen erhalte. Super gefreut habe ich mich über das Fotobuch von Tina als Erinnerung an den Sizilien Trip im Oktober 2022.


Tina und Dieter reisten mit mir durch den Osten der Insel und wir besuchten zusammen die Gegenden um Agrigent im Süden und Syrakus im Osten der Insel. Im Anschluss nahmen die beiden an der Berge-Dörfer-Meer-Tour teil, bei der wir weitere Teile der Insel erkundeten und fotografierten. Seiten aus dem Fotobuch von Tina darf ich hier mit ihrer Erlaubnis zeigen.



 


CATANIA

Pulsierende Ader Siziliens


Catania ist hinter Palermo die zweitgrößte Stadt Siziliens und Ausgangspunkt unserer Reise. Ich liebe zwar die morbide Eleganz Palermos, doch Catania begeistert mich durch die Weite und Offenheit, die Lebendigkeit und Fröhlichkeit. Die Gesichter der Stadt sind vielseitig. Die bunten Märkte, allen voran der berühmte Fischmarkt unweit der Piazza Duomo und die Fera O‘Luni an der Piazza Carlo Alberto, sind Anlaufpunkte, die bei einer Stadtbesichtigung nicht fehlen dürfen. Viele der stattlichen Kirchen Catanias können besichtigt und auch deren Dächer können bestiegen werden. Von dort oben eröffnen sich pittoreske und atemberaubende Aussichten auf den Ätna und über die Dächer der Stadt.


Ein weiterer lohnenswerter Fotospot ist das Viertel San Berillo, einst der Rotlichtbezirk der Stadt und heute ein kreatives und buntes Ausgeh- und Restaurantviertel. Um den architektonischen Hunger zu stillen, bummelt man entlang der Via Crociferi, um die vielen barocken Bauten zu bewundern. Auch ein Besuch des Benediktiner Klosters, des prunkvollen Palazzos Biscari oder des wunderschönen Bellini Opernhauses ist sehr empfehlenswert.


Nach dem Bummel durch das Zentrum der Stadt entspannt man bei einem Kaffee oder einer Granita auf einem der vielen einladenden Plätze oder man flaniert durch den bunt bepflanzten Bellini Stadtpark mit seinem schönen Jugendstil-Pavillon. Der öffentlich zugängliche Botanische Garten ist ebenfalls sehenswert und gerade an einem heißen Sommertag eine schattige, kleine Ruheoase.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


DAS TAL DER TEMPEL UND DIE TREPPE DER TÜRKEN

Die Gegend um Agrigent


Am nächsten Tag geht es weiter in den Süden der Insel, in die Gegend um Agrigent. Im Tal der Tempel befinden sich dorische Tempel, alle zwischen 510 und 430 v. Chr. erbaut. Sie sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Weiterhin befinden sich dort Überreste griechischer und römischer Nekropolen und einstige Wohnstätten der Stadt Akragas. Die Attraktion ist jedoch der Concordia-Tempel mit der sich davor befindlichen Statue des abgestürzten Ikarus, ein Kunstwert von Igor Mitoraj.


Nur wenige Kilometer vom Tal der Tempel entfernt erreicht man die Scala dei Turchi, zu deutsch: die Türkentreppe, ein beeindruckendes Naturmonument aus Mergelgestein. Im Sonnenschein erstrahlt der Felsen in Form einer Treppe in hellem Weiß. Auch um dieses Monument ranken sich viele Mythen aus der Zeit der Sarazenen, doch man geht davon aus, dass die Form des Felsens auf natürliche Weise durch Wind und Wasser entstanden ist.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


DAS EINSTIGE ZENTRUM DER MAGNA GRAECA

Die Stadt Syrakus


Ein durchaus interessanter Anlaufpunkt bei der Besichtigung der Stadt Syrakus ist der Archäologische Park. Dort befindet sich u. a. das berühmte „Ohr des Dionysos“. Dabei handelt es sich um eine künstliche Grotte in einem alten Steinbruch, der in der griechischen Zeit um 500 v. Chr. für den Bau der Monumente der Stadt genutzt wurde. Ihre Popularität verdankt diese Grotte der akustischen Resonanz. Der Legende nach benutzte der griechische Tyrann Dionysios das „Ohr“, um seine Feinde einzusperren und ihre Reden von einem kleinen, versteckten Raum im oberen Teil der Höhle zu belauschen. Heute ist die Grotte ebenfalls ein beliebter Ort für besondere Veranstaltungen.


Auf dem Weg zurück ins Zentrum lohnt ein Stopp an der Kirche „Madonna delle Lacrime“ zu deutsch „Jungfrau der Tränen“. Den Namen verdankt die Kirche einem Gipsbild, das im Jahre 1953 im Hause eines Bauern begann, Tränen zu vergießen. Schnell verbreitete sich diese wundersame Nachricht und die Gläubigen pilgerten herbei. Man entschied sich schnell zum Bau der Kirche, die heute Siziliens größte Wallfahrtskirche ist. Sie begeistert durch ihre sehr ungewöhnliche Architektur, die schon bei der Anreise nach Syrakus von weitem ins Auge fällt. Es lohnt ebenfalls, die Kuppel von innen zu besichtigen.


Von der Kirche geht es weiter nach Ortygia, dem historischen Zentrum der Stadt Syrakus. Die gesamte, dem Festland vorgelagerte Insel, steht unter Denkmalschutz und die engen, malerischen Gassen, der allgegenwärtige Blick auf das Meer und die vielen historischen Bauten, allen voran die Kathedrale Santa Maria delle Colonne, machen den Aufenthalt kurzweilig.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


ÄTNA

Faszination Vulkanlandschaft


Wer Sizilien bereist, kommt nicht umhin, dem Ätna einen Besuch abzustatten. Ein Ausflug in den Ätna Nationalpark begeistert auf zweierlei Art. Zum einen versetzt die bizarre Lavalandschaft seinen Besucher ins Staunen, zum anderen fasziniert sie durch die besondere Vegetation. Im Ätna Nationalpark finden sich viele endemische Arten, also Pflanzen, die sich an die besonderen Wetterverhältnisse am Vulkan angepasst haben und die extrem heißen Sommer und eisig kalten Winter überstehen.


Auf der Nordseite des Berges begegnet man z. B. der Ätna-Birke. Sie kann im Gegensatz zur normalen Birke mehrere Stämme ausbilden und erreicht eine Höhe von 4 bis 15 Metern. Man findet sie hauptsächlich zwischen 1300 und 1900 Metern Höhe.


Aus fotografischer Sicht bildet die weiße Birke einen eindrucksvollen Kontrast zur schwarzen Lava-Asche, der mich immer wieder begeistert. Während unserer Wanderung auf erloschenen Kratern werden wir von Michela begleitet. Sie ist Reiseführerin und erklärt uns die faszinierende Welt des Ätna und die spannende Geschichte Siziliens.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch


 


LINGUAGLOSSA

Ursprüngliches Sizilien am Fuße des Ätna


In dem kleinen Ort auf halber Strecke zwischen Meer und Ätna gibt es keine großen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Es ist jedoch ein typisches charmantes Städtchen der Ätna-Region, deren Häuser und Kirchen aus Lava-Stein errichtet wurden. Wandmalereien und bunte Fassaden im schönen Shabby-Chic-Look laden zu einem Bummel durch die engen Gassen ein.

Auf der hübschen Piazza San Rocco kann man zwischen Palmenwedeln und blühenden Oleanderbäumen sizilianische Gelassenheit zelebrieren. Bei einer Pause in der dortigen Bar genießt man zum einen den Blick auf den Ätna, zum anderen kann man die Dorfältesten beim Plauschen und Flanieren beobachten.

In der Region ist Linguaglossa für seine Fleisch- und Wurstwaren berühmt. In der Fleischerei Pennisi erhält man die beste Wildschwein-Salami des Ortes (vom schwarzen Wildschwein aus den Nebrodi-Bergen).



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


ALCANTARA SCHLUCHT

Bizarres Naturschauspiel


Nach dem Besuch des Ätna Nationalparks und der spontan organisierten Weinprobe in Linguaglossa führte die Tour an diesem Tag weiter in die Alcantara Schlucht, ein weiteres imposantes Naturmonument, das vor etwa 8000 Jahren entstand. Die Schluchten der Alcantara sind bis zu zwanzig Meter tief und vier bis fünf Meter breit. Die Besonderheit der Schlucht besteht in der Struktur der Wände. Die Lava kühlte durch das kalte Flusswasser sehr schnell ab und erzeugte fünfeckige und hexagonale Formen.


Wer das eiskalte Wasser nicht scheut, kann einige Meter in die Schlucht hinein waten.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


DIE BAROCKSTÄDTE NOTO UND RAGUSA

Ein Baustil prägt den sizilianischen Osten


Das schwere Erdbeben von 1693 zerstörte weite Teile des östlichen Siziliens, deren Städte im Anschluss im Stil des Barocks wiedererrichtet wurden.


Noto wird oft als die homogenste Barockstadt bezeichnet. Das liegt darin begründet, dass das heutige Noto am Reißbrett geplant und acht Kilometer vom antiken Noto entfernt, von Grund auf neu errichtet wurde, also ganz anders als Ragusa und die weiteren Städte des östlichen Siziliens.


Die Städte Noto, Ragusa, Modica, Scicli, ... sind Perlen des Barocks. Zwei von ihnen besichtigen wir auf unserer Berge-Dörfer-Meer-Reise im kommenden Oktober. Alle bestechen durch ihre malerische Erscheinung und der beeindruckenden Architektur. Besonders fotogen ist der Panoramablick auf Ragusa im Abendlicht. Die Städte des Val di Noto zählen heute zum UNESCO Weltkulturerbe.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 

PITTORESKES MARZAMEMI

Perfekte Fischerdorf-Idylle


Das kleine Fischerdorf war einst bedeutender Standort für den Thunfischfang. Heute ist der kleine Ort übersät mit Cafés und Restaurants, die sich in den bunten, kreativ gestalteten Straßen aneinander reihen. Ein Besuch in Marzamemi lohnt in jedem Fall und besonders für Fotografen, denn sie werden sich in den vielen herrlichen Motiven und den kleinen Details verlieren.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch



 


NACHTFOTOGRAFIE IN ACI TREZZA

Die Geschichte von Odysseus und Polyphem


Die Zyklopenfelsen an der Ostküste Siziliens sind ein beliebtes Ausflugsziel und ein schönes Motiv für Langzeitbelichtung zur Blauen Stunde. Doch woher stammt der ungewöhnliche Name für diese Felsen?


Der Legende nach erreichte Odysseus das Land der Zyklopen, also das heutige Sizilien, und bat den Zyklop Polyphem um Bewirtung für sich und seine hungrigen Begleiter. Der menschenfressende Polyphem lud die Seeleute in seine Höhle ein, hatte aber ganz andere Pläne mit ihnen. Er rollte einen Riesenfels vor den Ausgang seiner Höhle. Odysseus und seine Gefährten waren nun Gefangene und Polyphem begann, die Seemänner zu verspeisten. Um aus der Höhle zu entkommen, beschloss Odysseus den Zyklop betrunken zu machen und zu blenden. So gelang ihm und seinen Männern am nächsten Morgen die Flucht aus der Höhle, als der Riese sie öffnete, um die Schafe auf die Weide zu lassen. Als Polyphem das Entkommen der Seeleute bemerkte, begann er aus Wut, Felsbrocken hinter ihnen her zu werfen. Einige dieser Felsbrocken liegen bis heute im Meer und sind unter dem Namen Zyklopenfelsen von Aci Trezza bekannt.


Die ausführliche Geschichte kannst du auch in diesem Blogartikel nachlesen.



Eindrücke aus Tinas Fotobuch


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